von Johannes Pfendt
Der heutige Impuls ist etwas länger ausgefallen. Nimm dir gerne dennoch 20 Minuten Zeit, um ihn zu lesen.
Ich glaube, dass dieses Thema essenziell für unsere Beziehung zu Jesus ist. Gott hat es mir in den letzten Wochen sehr aufs Herz gelegt. Es soll vielen Christen helfen, neue, echte und anhaltende Freude in ihrer Beziehung zu Jesus zu haben.

Unser Widersacher kennt nur ein Ziel. Er will dich aus der Gemeinschaft mit Gott stoßen und aus seiner Liebe herausreißen. Seine Herangehensweise ist dabei fast immer gleich. Heute will ich dir eine beliebte Strategie des Feindes aufzeigen, damit du durch Jesus mehr Souveränität im Leben erlangst ... und ganz nebenbei wird dieser Impuls die tiefe Bedeutung des Erlösungswerkes Jesu neu in dir entfachen.
In einem Impuls schrieb ich: »Öffne dein Herz.«, ist keine Phrase. Es ist das Tor zu deiner Beziehung zu Jesus. Der Widersacher tut nun Folgendes: Er gaukelt dir vor, deine Hände wären gebunden, so, dass du sie nicht zu Gott hin öffnen kannst. Er lügt dich an und versucht das mit widerkehrenden Mustern. Ich will dir seine Strategie etwas näher erklären.
Die Waffe Satans ist die Sünde. Er selbst hat nichts von der Sünde an sich – es ist ja nicht so, dass er die Sünde der Menschen in einem Lagerhaus sammelt, von ihr nährt und so seine Macht vergrößert. Sein Ziel ist deine Entfernung von Gott durch die Sünde. Sie ist sein Werkzeug. Es ist wichtig, diesen Unterschied zu verstehen. Die Schuld ist das Werkzeug des Teufels. Sie ist nicht das Hauptproblem. Was also ist dann das Hauptproblem? Es ist die Trennung von Gott.
Schau dir einmal an, was das griechische Wort »hamartia«, dass im Neuen Testament meistens für Sünde verwendet wird, grundlegend bedeutet. Es bedeutet: »Zielverfehlung.« Dieses Wort gefällt mir sehr viel besser als das Wort Sünde, da es nicht so vorbelastet ist. Wir können mit dieser Übersetzung sehr viel besser feststellen, worum es bei der ganzen Sündenangelegenheit eigentlich geht. Die Sünde als Tat ist die Verfehlung eines Ziels. Kurz gesagt: Wenn du auf dem Weg zu einem Freund bis, der mit dir wertvolle Zeit verbringen möchte, und du rennst schnurstracks an seiner Tür vorbei, ist das eine Verfehlung des Ziels. Wenn du einen Pfeil auf eine Zielscheibe schießt und der Pfeil fliegt dran vorbei, dann hast du das Ziel verfehlt. Die Bezeichnung »hamartia« ist eine absolute Bezeichnung. Es gibt keine Grauzone. Entweder man trifft das Ziel oder eben nicht. Wenn du an der Tür deines Freundes vorbeirennst und woanders klingelst, dann öffnet sich vor dir zwar eine Tür. Aber die öffnende Person ist nicht dein Freund, egal wie oft du es versuchst.
Sünde ist das Verfehlen eines Ziels. Was aber ist das Ziel? Das Einhalten der Gebote? Nein. Im alten Testament versuchten die Israeliten, durch Einhaltung der Gebote vor Gott gerecht zu werden. Sie wollten aber vor ihm gerecht werden, damit sie Gemeinschaft mit Gott haben können. Was ist schlussendlich das Ziel? Es ist die Gemeinschaft mit Gott. Egal ob im alten oder neuen Bund mit Gott. Das Ziel war immer und wird immer sein – die Gemeinschaft mit Gott.
Fassen wir also kurz zusammen. Die Grundsubstanz der Sünde ist die Verfehlung eines Ziels. Unser Ziel ist unsere Gemeinschaft mit Gott und im Endeffekt ist alles, was diesem Ziel nicht entspricht eine Verfehlung des Ziels. Keine Gemeinschaft mit Gott zu haben ist somit, mal deutlich gesagt, Sünde. Zielverfehlung. Eine Sache, die uns von Gott demnach trennt, ist nicht nur, dass du deinen Bruder nicht hasst. Sondern ganz im Kleinen angefangen – wenn du durch den Tag ohne Gott gehst, ist das eine Zielverfehlung. Jesus wurde einmal gefragt, welches das höchste Gebot ist. Er nannte zwei. »Liebe Gott von ganzem Herzen.« Und »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.« Liebst du Gott von ganzem Herzen, wenn du durch den Tag gehst? Ich muss ehrlich sagen, ich tue es nicht. Ich liebe Jesus so sehr, dass ich oft viele Stunden am Tag Zeit mit ihm verbringe. Doch es gib immer wieder Zeiten, in denen ich Gott nicht als meinen liebenden Papa erkenne und ihn dementsprechend auch nicht liebe. Ich halte dieses Gebot nicht. Du? Ich glaube, es gibt keinen Menschen, der dieses Gebot hält. Wir alle verfehlen, ob im Großen oder im Kleinen jeden Tag unser Ziel. Wir alle sündigen jeden Tag.
In Johannes 2,2 steht nun etwas, dass wir alle eigentlich wissen: »Er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt.«
Jesus hat sich um diese Sache mit der Sünde gekümmert. Ein für alle mal! („ ... denn dies hat er ein für alle Mal getan, als er sich selbst dargebracht hat.“ Hebr. 7,27) Er hat sich nicht nur zu 80 % um sie gekümmert. Nein, zu 100%, für immer und ewig. Vergangene, Gegenwärtige, Zukünftige. Die Waffe des Satans ist zerbrochen.
Trotz dessen fallen wir nur zu schnell in gesetzliche Muster zurück, einfach weil wir so geprägt sind. Es kann schon sein, dass du deinen Bruder nicht mehr hasst und gute Taten vollbringst. Aber was ist denn mit deiner Zeit mit Gott? Wie viel Zeit verbringst du am Tag wirklich mit Jesus? Widmest du ihm alle deine Tätigkeiten, dein ganzes Leben? Wie oft rennst du eigentlich am Tag an der Haustür deines Freundes vorbei? Ich provoziere dich gerade. Denn wenn du den Anspruch hast, einen Teil dieser Dinge aus eigener Kraft zu erledigen, dann musst auch das ganze Gesetz aus eigener Kraft erfüllen. („Wer nämlich auch nur gegen ein einziges seiner Gebote verstößt, der hat gegen alle verstoßen und das ganze Gesetz übertreten.“ Jakobus 2,10) Du kannst nicht sagen: »Jesus hat mich von meiner Schuld befreit. Aber ich muss dennoch eine Stunde am Morgen im Gebet verharren und mindestens 5 Kapitel Bibel pro Tag lesen.«
Verstehst du was in diesem Moment passiert? Ich schreibe bewusst provokant. Gleich werde ich alles aufklären. Du versuchst, aus eigener Kraft nicht am Ziel vorbei zu gehen. Du versuchst selbst, nicht zu sündigen und demnach aus eigener Kraft das Gesetz, die Gebote zu halten und selbstständig vor Gott gerecht zu werden. 3300 Jahre Geschichte mit Gott haben uns gezeigt, dass genau das keinem Menschen gelungen ist. Außer Jesus. Und der erledigte das ein für alle mal. Er war komplett rein und konnte so die Sünde, die Zielverfehlungen an Gott vorbei, auf sich nehmen. (Hebr. 9) Er nahm sie, und zerstörte sie. Ein für alle mal. Diese Tat schenkte er uns aus Gnade, damit wir nicht mehr unter der Last der Sünde sind! Er schenkte dir diese Tat, damit du nicht mehr aus eigener Kraft versuchen musst, Gott zu gefallen. Nein, er hält dir sein Opfer wie ein Geschenk entgegen und fragt dich, ob du es für dein Leben gelten lassen willst.
Wenn du durch Gnade durch solch ein krasses Opfer errettet bist, wie viel mehr ist dann die Gemeinschaft mit Gott allein durch seine Gnade gegeben. Jesus hat dich freigekauft von den Fesseln des Teufels. Meinst du, er lässt dich nun allein zurück, damit du ihm von nun an durch eigene Anstrengung, durch schwerfälliges Fasten und Gebet, begegnen kannst?
Diese Tatsache nutzt der Widersacher aus. Er weiß, dass wir von uns aus nicht fähig sind, die Gebote oder unsere Liebe zu Gott und den Menschen aufrecht zu erhalten. Doch redet er uns ein, dass wir es doch könnten. Er nährt unseren Dickkopf, unseren Stolz. Er redet uns ein, es läge Ruhm darin, die Gebote mit eigener Kraft zu halten. Kurz gesagt – er setzt genau da an, womit die Menschheit seit ihrer Geburt an, zu kämpfen hat. Der Mensch will es selber schaffen.
Um diesem System entgegenzuwirken, gab Gott den Menschen irgendwann die 10 Gebote. Würden sie diese einhalten, nur diese 10, dann würden sie gerecht vor Gott sein. Dann hätten sie es geschafft. Sie hätten wirklich den ganzen Ruhm. 3300 Jahre sind mittlerweile seit Moses Erhalt der 10 Gebote vergangen. In dieser Zeit schaffte es nicht ein Einziger, sie einzuhalten. Außer Jesus, durch seine Beziehung zu seinem Abba. (Papa – Gott)
Die Gebote wurden gegeben, um den Menschen zu spiegeln, dass sie es aus eigener Kraft nie schaffen, wirklich gut und vor Gott gerecht zu sein. Das war auch nie der Plan! Gottes Gnade ist der Plan.
„Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt.“ (1. Johannes 2,2)
Jesus hat sich darum gekümmert.
Doch der Widersacher holt diese Sache immer wieder hervor. Es ist eine seiner liebsten Strategien, uns von Gottes Liebe zu trennen. Wir wissen zwar, dass Jesus für uns gestorben ist. Doch wir nehmen immer noch an, dass wir irgendwo dann doch die Gesetze aus eigener Kraft erledigen müssen. Ist es nicht so? Wie oft sagst du dir: „Ich muss mehr Bibel lesen, damit Gott mit mir zufrieden ist.“? Oder: „Ich muss mehr für meine Gemeinde tun.“
Der Teufel nutzt dein Gewissen aus, dass dir sagt: »Du hast nicht genug getan, um eine gute Beziehung zu Jesus zu haben.« Bei vielen Christen sagt es dir auch so etwas: »Du schaffst es nicht, von Rauchen und Pornokonsum freizukommen. Gott ist von dir enttäuscht. Wie kannst du solch schrecklichen Angewohnheiten hinterherrennen und dich noch Christ nennen.« Oder auch: »Du hast zu viel Temperament und verärgerst die Leute. Bis du das nicht verbessert hast, kann Gott nichts mit dir anfangen.« Die Liste ließe sich immer weiterführen. Wir alle kennen diese Stimme. Sie sagt uns, dass wir mehr aus eigener Kraft tun müssen, um Gott zu gefallen. Merkst du etwas? Es ist dasselbe, was jene Menschen taten, die versuchten die 10 Gebote zu halten.
Die normale Reaktion in solchen Situationen ist entweder Resignation oder verstärkte Versuche der Änderung der Probleme – meist gefolgt von noch größerer Resignation. Diese aber bewirkt, dass du Gott nicht mehr so freimütig begegnest wie zuvor. Wenn du beispielsweise morgens nicht dein Bibelwort gelesen hast, spricht der Widersacher dir schnell ganz leise zu: »Du hast deine Arbeit heute Morgen für Gott nicht erledigt. Du hast versagt und hast kein Recht zufrieden mit dir und deiner Beziehung zu Jesus zu sein. Gott ist enttäuscht von dir. Du hast nur die Möglichkeit, morgen früh erneut anzufangen.« Merkst du was passiert? Dein Gewissen redet dir etwas ein und im Folgenden versäumst du es, Gott während des Tages als deinen immerliebenden Vater zu erkennen.
Es ist die Waffe des Teufels, dir die Zielverfehlungen, ob groß oder klein, vor Augen zu halten. Ob fehlende stille Zeit, Tätigkeiten in der Gemeinde, dein Verhalten gegenüber anderen Menschen oder Süchte ... Der Widersacher nutzt jede Gelegenheit, um dir einzureden, dass Gott nicht zufrieden mit dir ist, dich dementsprechend weniger liebt und du keine Gemeinschaft mit ihm haben kannst. Er macht das so feinfühlig und untergründig, dass es uns oft gar nicht auffällt.
Doch Jesus ist für alle unsere Verfehlungen gestorben, ob groß oder klein. Er hat das alles bereits erledigt. Durch ihn sind wir stets gerecht vor Gott. Es gibt keine Minute, in der du es nicht bist. Wir sind bereits rein gewaschen durch das Blut Jesu. Alle Zielverfehlungen sind bereits erledigt. Dein Wesen ist nun stets dafür geeignet, ins Ziel zu treffen. Du brauchst keine Landkarte mehr, um in die Wohnung deines Freundes einzutreten. Egal wo du dich befindest. Diese Tür steht immer direkt vor dir. Sie ist nicht, wie die anderen Türen verschlossen, sondern angelweit geöffnet. Die Frage ist nun, ob du wirklich weiterhin resignieren willst, weil du den Eingang heute Morgen verfehlt hast und nun zu spät kommst. Du sagst: »Mein Freund ist enttäuscht von mir, weil ich nicht gleich zu ihm gekommen bin und kein schönes Geschenk mitbringe«. Vielleicht sprichst du auch: „Ich habe das Ziel verfehlt. Ich sollte mir eine besser Landkarte, Navis und Wegzehrung besorgen. Dann werde ich durch meine Klugheit zu meinem Freund finden. Er wird meine Karten sehen und stolz auf mich sein, dass ich ihn selbständig fand.“ Vielleicht willst du eine logische Erklärung dafür finden, warum diese Tür angelweit geöffnet ist, vergisst es aber, einzutreten ... Alles nutzt der Widersacher um dich von der Liebe Gottes und der stets geöffneten Tür, die direkt vor deinen Augen liegt, abzulenken.
Die Wahrheit ist, dass Gott dir alles schenkt. Ich habe es selbst erlebt. Ich versuchte ehrlich mir jeden Morgen eine Stunde Zeit für Gott zu nehmen, auf ihn zu hören und Bibel zu lesen. Das ist eine gute Sache. Doch ich hielt das nicht sonderlich lange durch. Immer wieder nun sagte ich mir: »Morgen werde ich in der Bibel lesen. Dann werde ich einen großartigen Start in den Tag haben.« Ich implizierte allerdings mit dieser Aussage, dass mein jetziger Tag nicht so gut werden würde, weil ich es nicht geschafft hatte, steig zu sein. Ich war enttäuscht von mir und nahm tief in mir auch an, dass Gott enttäuscht von mir wäre. Schließlich hatte ich nicht genug getan, um ihm zu begegnen. Im Folgenden trat ich nicht durch die Tür meines Freundes ein, sondern sagte mir: »Bis morgen warte ich ... Dann werde ich es aus eigener Kraft schaffen, dann kann ich stolz auf mich sein und Gott wird auch stolz auf mich sein.«
Unterbewusst sah ich in Gott jemanden, den man zufrieden stellen musste. Ich erkannte ihn nicht als Jemanden, der bereits zufrieden gestellt ist. Gott ist bereits mehr als zufrieden gestellt → durch Jesu Tat. Durch sie sind wir nun gerecht vor Gott. (Bibelstelle).
Hey! Verstehst du das? Wenn du weiterhin versuchst aus eigener Kraft, wie oben beschrieben, Gott zu gefallen → sei es auch nur unterbewusst – dann handelst du genauso wie das Volk Israel. Du versuchst weiterhin, das zu erfüllen, was aus eigener nicht Kraft nicht zu erfüllen ist. Jesus hat das Gesetz für uns erfüllt! Das ist die Grundsubstanz des Evangeliums. Die Gnade ist es, die uns frei macht. Nicht die Werke! („Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch was für ein Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. Denn wir urteilen, dass der Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke.“ Römer 3, 27/28)
Wenn aber Gott nun alles für uns erledigt, wo bleibt dann unser Ruhm? Ist es nicht ein gutes Gefühl, sagen zu können: »Ich habe 40 Tage lang gefasstet und habe durchgehalten.« Oder: »Ich lese jeden morgen 5 Kapitel in der Bibel und bete danach zwei Stunden.« Es ist ein gutes Gefühl, entspricht allerdings nicht dem Erlösungswerk. Ich zeige dir das anhand einer Bibelstelle aus Römer 4: »Was wollen wir denn sagen, hat Abraham, unser Vorfahr dem Fleische nach, gefunden? Denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen, aber nicht vor Gott. Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“
Ich ermutige dich hiermit keinesfalls, die Sünde und gute Werke nicht ernst zu nehmen. Ich sage dir aber, dass die Sünde bereits von Jesus geklärt ist. Wenn du gesündigt hast, das Ziel verfehlt hast, dann kehre einfach um und geh durch die Tür. Sage einfach: »Sorry Papa, dass ich wieder an dir vorbeigelaufen bin. Aber ich weiß dass du mich dennoch über alles liebst und dass du nicht enttäuscht von mir bist. Durch Jesus bin ich gerecht.«
»Denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.« (Römer 3,23)
Nun fragst du dich vielleicht, wie man denn möglichst sündlos leben kann, wenn man es nicht aus eigener Kraft versucht. Die Antwort ist nicht schwer. Wenn du Ja zu Gott sagst und seine Liebe und Gnade vollständig annimmt, wirst du mehr und mehr von seiner Liebe erfüllt. Er schenkt dir seine Liebe und daraufhin wirst du auch ihn lieben. Wenn du ihn liebst, wirst du dich automatisch mehr mit ihm befassen.
Ich gebe dir ein kurzes Beispiel: Stell dir einen Roman vor, der schon seit Jahren in deinem Schrank steht. Alle sagen, dass er unglaublich toll ist, doch dich interessiert das Thema einfach nicht. Du hast schon ein paar mal angefangen, das Buch zu lesen, doch es hat dich nie gepackt und schließlich hast du es genervt wieder in den Schrank gestellt. Eines Tages aber lernst du den Autoren des Romans kennen. Er ist ein völlig unkomplizierter Typ, liebevoll, interessant und überaus gastfreundlich. Die Gemeinschaft mit ihm tut dir gut. Er hat immer Zeit für dich und ihr verbringt mehr und mehr Zeit miteinander. Je mehr du ihn kennen lernst, desto interessanter wird er und du beginnst dich mit ganzem Herzen für sein Wesen zu interessieren. Wo kommt er her? Warum ist er so, wie er ist? Warum nimmt er mich so an, wie ich bin? Natürlich wirst du so bald wie möglich den Roman, der die ganze Zeit in deinem Schrank stand, nehmen und ihn lesen. Diesmal aber gibst du nicht genervt auf, sondern ließt voller Freude und Faszination weiter, weil dir dieser Roman mehr und mehr die tiefsten Gedanken des Autoren offenlegt. Und bald schon bist du völlig eingenommen von dieser Geschichte.
Viele Christen denken noch heute, dass sie durch ihre Bemühungen zur Sündlosigkeit, des erneuten und erneuten Versuchs, das Ziel genau zu treffen, ihre Beziehung zu Gott stärker wird. Das stimmt jedoch nicht. Die Gnade Gottes funktioniert genau andersherum. Wir begeben und trotz unserer Fehler in die Gemeinschaft mit Jesus und die zunehmende Sündlosigkeit wird zum Resultat dieser Beziehung.
Das Treffen des Ziels aus eigener Kraft, führt nicht zu Jesus. Jesus ist das Ziel. Wer zu ihm geht, trifft das Ziel bereits und deswegen werden die Sünden in unserem Leben abnehmen und nicht zunehmen. Wenn du Gottes Liebe in dein Leben lässt, wird diese Liebe verhindern, dass du mehr sündigst. Johannes schreibt dazu: »Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same (Lebenskeim aus Gott) bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.« (1. Johannes 3,9) Wenn du einen Menschen von Herzen liebst, wirst du etwa etwas tun, das ihm nicht gefällt? Natürlich nicht. Du würdest es zu verhindern suchen, so gut du kannst.
Dasselbe passiert, wenn du Gottes Liebe mehr und mehr in dein Herz lässt. Wenn Jesus mehr und mehr in die aktiv wird, wird auch die Sünde verschwinden, denn von ihrer Art her steht sie entgegen dem Wesen Gottes. Daher wird auch der Teufel dich immer weniger versuchen. Manchmal wird er verzweifelte Angriffe ansetzen, die dich kurz an Gottes vollkommener Liebe zu dir zweifeln lassen. Doch lass dich nicht beirren. Dreh um, wenn du einen Fehler begangen hast und resigniere nicht. Geh durch die Tür. Du kannst das tun, weil Gott dich durch Jesu Tat als gerecht ansieht und anschließend wird deine Sünde mehr und mehr verschwinden.
Es ist auch ganz logisch, dass sie mehr und mehr verschwindet. Hier komme ich nun wieder zum Beginn dieses langen Impulses. Das einzige Ziel des Widersachers ist es, dich von der Liebe Gottes zu trennen. Erinnerst du dich? Wenn du resignierst und trotz deiner Fehler nicht durch die Tür eintrittst, hat er sein Ziel erreicht. Die Zielverfehlung an sich bringt dem Teufel nichts. Nur die Trennung von Gott vergrößert seinen Einfluss auf dich.
Wenn du nun trotz deiner Fehler durch die geöffnete Tür gehst, wird der Teufel noch ein paar mal versuchen, dich mit dieser Zielverfehlung, ob groß oder klein, anzugreifen. Noch oft wird er diese Strategie anwenden, um dir einzureden, dass du von dir aus mehr tun musst. Er will, dass du Gottes vollkommene Gnade nicht annimmst. Doch wenn du dennoch durch die Tür gehst ... was wird passieren? Nun, dasselbe was mit jedem passiert, der ständig sein Ziel verfehlt. Er wird resignieren und immer mehr von dir ablassen. Kommt dir das bekannt vor? Der Teufel ist ein Gefangener seiner eigenen Lügen. Nur hat er keine Rettung durch Gnade. Ohne die Gnade wären wir verloren, wie er verloren ist. Ohne die Gnade wären wir besiegst, wie er besiegt ist. Siehst du, wie sich all das ineinander fügt? Folge der Gnade. Folge ihr vollkommen. Lass ab vom eigenen Ruhm. Unser Ruhm ist es, dass wir Kinder Gottes heißen dürfen. Nimm die Gnade. Nimm die Liebe. Nimm die Gemeinschaft mit deinem Papa an und die Pfeile des Feindes werden ihr Ziel verfehlen und er wird resignierend von die ablassen. Ich danke Gott, dass er dir heute zu einem Durchbruch verhilft und du, voller Freude und Dankbarkeit, durch die stets geöffnete Tür deines Papas gehen wirst.
Danke Papa, dass du uns liebst und wir aus eigener Kraft nichts tun müssen, um dich zufrieden zustellen. Danke Papa, dass wir allein durch deine Liebe ein Segen werden, für die Menschen um uns herum.
Anmerkung
Ich verbringe liebend gern stundenlang Zeit mit Gott, meinem Papa. Ich lese die Bibel, forsche und sinne über das Wort nach, mache Lobpreis, schreibe Impulse, rede mit Gott, erlebe seine Gegenwart, den Heiligen Geist ... doch solche Dinge tue ich nicht, weil ich es muss oder des Ruhmes wegen, sondern weil ich es will und brauche. Weil Gott mich zuerst geliebt hat und er mich zu sich zog, so dass ich „Ja“ zu seiner Liebe sagte. Danach fing ich an, ihn zu lieben und fasziniert von ihm zu sein.
Viele Menschen sagen immer wieder, dass sie im Moment keinen Draht zu Jesus haben und nicht wissen, was sie dagegen tun sollen. Ich sage dir heute: Der Draht besteht in dem „Ja!“ – sagen (und meinen) zu Gottes Liebe für dich. Er liebt dich so sehr, dass er sogar das einzige Kind, das er besaß, für dich hingab. Damit du frei bist vom Gesetz. Durch die Gnade kommst du zur Liebe deines Vaters. Lass es in dein Herz, dass du vor Gott nicht mehr leisten musst, als nur dich selbst aufzugeben und nicht mehr selbst Werke zu tun, sondern ihn tun zu lassen! Loslassen. Sich fallen lassen. Werde wie ein Kind, sagte Jesus. Genau darum gehst. Lass deinen Papa machen. Er will genau das. Er will dich sein Kind nennen. Willst du sein Kind sein? Dann sag "Ja" zu ihm.
Autor/en
Johannes Pfendt
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Susanne (Montag, 27 November 2017 23:14)
Danke Johannes, dass Du an diesem zentralen Thema dranbleibst.
Es wird mir immer klarer, dass das der ganze Dreh- und Angelpunkt ist, um den es geht: eine reale Beziehung zu unserem Papa im Himmel zu haben, sich in, an und vor Ihm zu freuen..., seine Lust an Ihm zu haben..., und es geht nur, wenn wir Ihn kennenlernen, Gemeinschaft mir Ihm haben, und das geht wiederum nur, wenn von Seiner Seite ein uneingeschränktes " Ja" kommt, diese stets offene Tür, von der Du schreibst. Und dieses " Ja" ist gegeben, der Bund ist erfüllt in Jesus, völlig unabhängig von meiner Leistung. Das Einzige was nötig ist, ist, Ihm zu glauben...und zu kommen. Kürzlich wurde mir diese Stelle im Hohelied 2 diesbezüglich auch so wichtig... " bleib mir nicht fern..."- das ist die Seite Gottes, die sich fast schmerzlich nach uns sehnt. Und alles, aber auch ALLES getan hat, damit es keinen Grund mehr gibt, fernzubleiben.
Und doch ist es der Kampf des Glaubens..., und den Lügen des Teufels nicht zu glauben.
Wir bleiben dran, und wir sind ja jetzt dazu geboren, das Ziel zu treffen!
Nochmals vielen Dank, sei gesegnet!