Die Essenz des Glaubens Teil 4 – Wie Jesus deinen Glauben mehrt


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Über den Autor

Johannes ist der Sohn von Peter und Barbara Pfendt, den Gründern von AGAPE-LEBEN. Nachdem sein Vater … mehr



 

»Stärke meinen Glauben!«

Diese Bitte habe ich oft ehrlich an Jesus gerichtet. Du vielleicht auch schon. Ich bin nun ermutigt, dass die Bibel genau diese Bitte kennt. Denn in Lukas 17,5 kommen die Jünger zu Jesus und bitten ihn: »Mehre uns den Glauben!«

Diese Männer und Frauen haben ja Jesu Wirken hautnah erlebt. Sie haben ermutigende und herausfordernde Dinge von ihm gehört, völlig neues und ungeahntes. Der Schlüssel, um mit all dem umzugehen, ist der Glauben.

Wir sind nun in den letzten Impulsen der Essenz des Glaubens immer näher gekommen. Denn selbst wenn wir im Glauben Berge versetzen könnten, aber die Liebe nicht hätten, wären wir nichts. (1. Kor. 13,2) Die Liebe, die aus der Begegnung mit Gott erwächst, ist die Grundlage.

Doch wie wachsen wir darin? Wie erhalten wir Glauben, um Kranke zu heilen und dunklen Mächten Einhalt zu gebieten? Wie glauben wir, wie die Jünger, an diese unglaublichen Verheißungen Gottes – das ER verändert und nicht wir?

»Mehre uns den Glauben!«, rufen die Jünger in ihrer Situation. Sie spüren vielleicht, dass sie dem Finale ihrer Reise mit Jesus näher kommen. Der Druck von Seiten der Pharisäer, Sadduzäer und Priester wird größer. Diese sind die religiösen Leiter der Juden, doch die meisten von ihnen verachten die Lehre Jesu. Ihm nachzufolgen bedeutet mehr und mehr sich gegen viele Meinungen der Gelehrten zu stellen und somit scheinbar gegen den Glauben der Juden. Viele Fragen stellen sich die Jünger. Ist denn wirklich richtig, was Jesus lehrt? Kann dieser einfache Bauarbeiter aus Nazareth mehr wissen, als die erfahrenen religiösen Führer? Kann er wirklich Gottes Sohn sein? Sollte das Himmelreich nicht mächtig und für alle sichtbar erscheinen? Sollte Gott sie nicht mit starker Hand von den Römern befreien, wie er sie einst von den Ägyptern befreite? Doch Jesus spricht von einem Himmelreich, das klein beginnt, schwach, kaum sichtbar – wie ein Senfkorn, das langsam heranwächst, dann aber größer wird als alle anderen Kräuter. Jesus gründet keinen Widerstand gegen die Römer oder Ähnliches. Seine Macht ist nicht politisch, nicht sichtbar. Wie soll aus dieser augenscheinlichen Schwäche Großes entstehen?

Tatsächlich stehen auch wir vor einer ähnlichen Unsicherheit im Glauben. Dem Widerspruch zwischen Gnade und Werke. Wie schnell geht uns der Glaube abhanden, dass wir durch Gnade gerechtfertigt sind, Jesus schon alles vollbracht hat und Gott unsere Sünde nicht mehr sieht. Ist das nicht zu schön, um wahr zu sein? Nehmen wir dadurch die Sache nicht zu locker und gehen der Verantwortung aus dem Weg?

Deswegen rufen wir wie die Jünger: »Jesus. Mehre uns den Glauben!«

Jesu Antwort ist erstaunlich und mal wieder typisch für diesen anders denkenden Mann.

»Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Werde entwurzelt und ins Meer gepflanzt!, und er würde euch gehorchen.«

Man würde doch erwarten, dass er den Jüngern nun gewisse Dinge nahelegt, durch die eben der Glaube gestärkt werden könnte. In der Tora lesen. Beten. Fasten. So etwas. Diese Antworten wären für uns Menschen typisch. Doch Jesus reagiert sehr sanft auf diese Bitte. Er stellt keine Werksbedingungen, es müssen keine Leistungen erbracht werden, um Glauben zu erlangen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Ein Senfkorn ist für die Jünger der kleinste Same für Anbaupflanzen, den sie kennen. Dem gegenüber steht der 10 Meter große Maulbeerbaum, der für sein weit reichendes Wurzelwerk berühmt und nur schwer auszureißen ist. Ich finde das sehr tröstlich. Jesus selbst hat enormen Glauben, der diesem großen Maulbeerbaum mehr als gewachsen ist. Doch seinen Jüngern spricht er zu, dass ihr Glaube eigentlich schon ausreicht.

Ich denke der Schlüssel zum Verständnis dieser Aussage findet sich in der Frage der Jünger. Pass auf! Sie fragten nicht: »Wie können wir unseren Glauben stärken.« Das wäre der normale Ansatz gewesen. Sondern sie baten Jesus, dass erihren Glauben mehrt. Nicht durch eigeneLeistung, sondern durch seineKraft. Hätten sie anders gefragt, hätte Jesus sie vielleicht tatsächlich auf die Tora verwiesen. Aber sie baten, dass ihr Glaube aus Jesus heraus gemehrt würde.

Das ist ein gewaltiger Unterschied.

 

Schau! Angenommen das Ergebnis deines Glaubens würde auf deinen Schultern lasten. Dann ergibt sich aus dieser Aussage ein großes Problem. Denn natürlich kannst du jetzt sagen, dass man dieses Senfkorn eben einpflanzen muss, es mit Bibellesen, Glaubensschritten und so weiter begießen und durch Geduld wachsen lassen muss. Doch selbst bei größtem Eifer wächst deine Senfpflanze nur auf drei Meter an. Der Maulbeerbaum ist aber noch immer dreimal so groß wie dein Glaube – und fünfzig mal so stark verwurzelt wie du. Und selbst wenn man es im Verhältnis betrachten würde, hättest du keine Chance. Denn in der Parallelstelle des Verses im Matthäusevangelium ist anstelle von einem Baum, von einem ganzen Berg die Rede! Und seine Wurzeln sind nicht nur eingewachsen, sondern eins mit der Erde.

Das heißt: Egal wie man es dreht und wendet – unser eigener Glaube würde nicht ausreichen, einen Baum auszureißen und Berge zu versetzen. Also was ist damit gemeint?

Gemeint ist, wie ich schon mehrmals sagte, dass eben nicht wir die Handelnden sind, sondern Jesus. So auch im Glauben. Gemeint ist, dass nicht die Quantität des Glaubens zählt, sondern die Qualität.

Diese Qualität aber zeigt sich in dem gegründet sein in der Liebe des Vaters, wie ich im letzten Impuls erklärte. Jesus sagt also zu uns, dass wir nicht versuchen müssen, mehr Glauben aufzubringen. Sondern wir brauchen nur seine Gnade annehmen, seine Zusprüche an uns, seine Liebe.

 

Ein Beispiel. An anderer Stelle im Lukas-Buch sagt Jesus, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr gelangt, (da ist wirklich ein Nadelöhr gemeint) als ein Reicher in den Himmel. Die Jünger sind bestürzt und fragen zu Recht: »Wer kann dann selig (d.h. gerettet) werden?«

Da antwortet Jesus ganz einfach – und das dürfen wir wirklich begreifen – »Bei den Menschen ist es unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich.«

Gott ist derjenige, der all dies möglich macht. Wenn wir glauben, so glauben wir durch ihn. Wir führen Beziehung, wandeln im Heiligen Geist und siegen so durch ihn ganz alltäglich über Fehler und Ängste. (Galater 5,16)

 

An einer anderen Stelle, die ich demnächst näher erklären werde, sagt Jesus zu einem Hilfesuchenden: »Was fragst du mich, ob ich etwas kann – dem Glaubenden ist alles möglich.« Jesus bezieht hier diese Aussage auf sich. Er ist der Glaubende, dem alles möglich ist. Denn in ihm ist der Vater, dem alle Dinge möglich sind.

 

Jesus spricht also dir und mir zu, die wir manchmal an seinem Eingreifen und seiner Gnade zweifeln, dass unser Glaube nur Senfkorngröße haben muss. Sein Glaube aber, sein Wesen, ersetzt unsere Mangel. Das ist das Evangelium. Dafür kam er auf die Erde. Jesus bügelt stetig unsere Makel vor dem gerechten und guten Gott aus, damit wir tadellos vor ihm stehen. So auch im Glauben. Jesus wohnt in uns. So füllt er auch stetig unseren Glaubensmangel aus – wenn wir ihn denn nur lassen. Wenn wir in ihm ruhen. Wenn wir uns nicht anstrengen zu glauben, sondern vielmehr uns an seiner Gegenwart freuen. Das ist Qualität im Gegensatz zur Quantität. Werden wir uns nun immer bewusster, dass er der allgemein Wirkendes ist und nicht wir, dann wächst ganz automatisch unser Glaube, unser Vertrauen und unsere Überzeugung. Jedoch aus ihm heraus. Nicht durch unsere Heiligkeit. Sondern durch Jesu Perfektion. 

 

Vielleicht fällt es dir schwer, zu glauben, dass Gott etwas in deinem Leben verändert. Doch kannst du vertrauen, dass Jesus diesen Glauben hat?

Lebe nun qualitativ guten Glauben, anstatt quantitativ. Qualitativ meint aber, dass du seine ganzeGnade ausschöpfst und nicht zurückhältst. Es heißt, dass du trotz deiner Makel immer in seine Arme läufst und seine wundervollen Zusprüche für deine Leben annimmst. Egal wie dreckig du bist, egal wie oft du zweifelst und was für Ängste du hast. Egal ob Umstände etwas anderes erzählen. Folge dieser Hoffnung, seiner Stimme und lass dich von IHM, nicht durch deine Leistung, auf eine saftige Weide führen. (Psalm 23)


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