Johannes Pfendt
"Wir können so dankbar sein, dass Gott uns seine Liebe bewies, anstatt einfach auf alle Fragen,
die diese Menschheit bisher ihm gegenüber hatte, Antwort zu geben."

Manchmal gelangen wir in Phasen, in denen es uns schwer fällt, Gott zu vertrauen. Der Tod eines Geliebten, Krankheit, zerbrochene Beziehungen oder andere Ereignisse, werfen in uns Fragen auf, die wir einfach nicht beantworten können. Warum leiden so viele, die offensichtlich nichts für ihr Leid können? Warum greift Gott in Umstände nicht ein? Warum wir man immer wieder enttäuscht? Warum antwortet Gott nicht?!
Wie aber soll man nun, in diesem Durcheinander aus Verwirrung und Frust, im Glauben weiterkommen? Die Antwort ist, indem wir auf die eine Konstante - auf die eine Wahrheit schauen, die sich nie ändern wird, die durch alle Wirren und Ängste hindurch stets gleich bleibt, an der man sich festhalten und mit der man stetig weitergehen kann. Durch diese Wahrheit ist man fähig, immer die Hände zu Gott hin zu öffnen und sie nicht, vor Frust oder Enttäuschung, zu schließen. Wenn sie aber geöffnet sind, werden sie auch gefüllt und du erlebst Gottes Gegenwart und Eingreifen, egal in welcher Situation du steckst. Es ist die einfachste und gleichzeitig mächtigste Wahrheit des gesamten Seins. Die Liebe Gottes.
Ich will dir diesen Gedanken, anhand eines kurzen Beispiels, ein wenig näher vor Augen führen.

In einer Ehe würde vielleicht ein Mann sein Leben für seine Frau geben und andersherum. Doch selbst in einer eher „glücklosen“ Ehe, würden sich wahrscheinlich, aus Liebe, beide Eltern vor ein Auto werfen, um ihr eigenes Kind zu retten. Wenn wir Menschen schon, die wir doch Fehler haben, unsere Kinder so sehr lieben - wie viel mehr muss wohl Gott seinen einzigen Sohn lieben, den er für uns auf die Erde sandte?
Der Jünger Johannes schreibt: „Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch in leben möchten.“ (1. Johannes 4,9) Kann man das überhaupt deutlicher schreiben? Gott hat Jesus auf die Erde gesandt, obwohl er wusste, dass sein einziger Sohn dort schwer leiden und sterben wird. Warum hat er das zugelassen? Durch Jesu Weg auf dieser Erde wurde uns, unter anderem, gezeigt, wie weit Gott und Jesus bereit sind zu gehen, um uns ihre Liebe zu beweisen - Ein Beweis, der ziemlich schwer zu toppen sein dürfte ...
Wenn du vieles im Glauben nicht verstehst, dann halte einfach das eine fest - dass Gott das gab, was ihm am liebsten war, als Beweis seiner Liebe zu uns. Versuche diese Wahrheit auch nur im Ansatz zu erfassen und du wirst nicht mehr an seiner Liebe zweifeln. Wenn du aber nicht mehr an seiner Liebe zweifelst, dann kannst du ihm in allem vertrauen. Schließlich weißt du, dass Gott immer bei dir ist und dich hält - dass in allem was dir widerfährt, Gott stets dein liebender Vater ist. Wird ein liebender Vater sein Kind im Stich lassen?
Im Fall von Jesus sehen wir, dass Gott ihn wieder auferweckte! Er überließ ihn nicht dem Tod. Er war treu. Jesus musste seinen gesamten Weg hier auf der Erde darauf vertrauen, dass Gott alles zum Guten geschehen lässt. Meinst du, das ist im Anblick des Kreuzes einfach? Doch er tat es, weil er wusste, dass Gott sein Vater ist und er ihn liebt. Er hat auf ihn durch alle Umstände hindurch vertraut und schließlich, nach dem Leid, wurde er zur Rechten des Vaters erhoben ...

Jesu Kommen auf dieser Erde, sein Leben, Sterben und Auferstehung ist ein Beleg der Liebe Gottes. Wir haben vier Evangelien die uns diese Geschichte berichten, vier verschiedene Typen, die dieses Ereignis unbedingt festhalten wollten und etliche Briefe von Anderen, die auf dieses Geschehen Bezug nehmen. Wenn wir an Gott glauben, sollten wir diese Sache also auch wirklich so annehmen.
Also - wenn diese Liebe nun doch bewiesen ist - öffne deine Hände und lass Jesus in deine Situation, vertrau ihm deinen Weg an, so krumm er auch aussehen mag. Denn seine Liebe bedeutet, dass du ihm kompromisslos vertrauen kannst, so wie ein Kind dem wirklich liebenden Vater vertraut - und noch vielmehr, denn Gott ist allmächtig und unfehlbar. Jetzt fragst du vielleicht: „Doch lässt er auch wirklich nur Gutes geschehen?“ Hast du nicht gelesen? „Gott ist Licht! Und in ihm ist keine Finsternis!“ Das hat wahrscheinlich Johannes, ein Jünger Jesu geschrieben, der laut dem Johannes-Evangelium Jesus am Kreuz unter heftigen Qualen hat sterben sehen, seinen Meister, seine Hoffnung, Gottes Auserwählten! Dazu kommt, dass alle Hoffnung, welche die Jünger durch Jesu Gegenwart aufgebaut hatten, mit einem Mal, durch seinen Tod, dahin zu sein schien. Da war mehr Raum für quälenden Zweifel und für Fragen, als man sich vorstellen kann.
Wenn Johannes nun so etwas schreibt - solch eine tiefe Erkenntnis hatte (Schließlich hatte er gesehen, wie Gott letztendlich wirkt, wie vollkommen gut er ist, wie sein Wesen über all diesen Umständen, Zweifeln, Leiden und Fragen steht) … woran zweifelst du? Sind deine Fragen und Umstände etwa größer als Gottes Wesen, als seine Liebe? Ich sage dir, in der Liebe, die Gott dir präsentiert, kannst du trotz aller Fragen ein erfülltes Leben mit Jesus haben, voller Licht, voller Freude. Denn Gott ist Licht, er ist Liebe und so wird es gut werden!
Ein kurzes Beispiel noch zum Schluss. Stell dir vor, du bist mit deiner Familie auf der Flucht. In welches Land würdest du nun ziehen? In das Land eines Herrschers, in dessen Machenschaften das Volk vollen Einblick hat - von dem aber niemand weiß, ob er in Zukunft auch wirklich gut und gerecht sein wird. Oder in das Land desjenigen Herrschers, der sich weniger offensichtlich in die Karten schauen lässt - der jedoch seinem Volk bereits bewiesen hat, dass er gut ist und man ihm kompromisslos vertrauen kann.
Alle beantworteten Fragen dieser Welt, ohne Gottes Liebe, sind nichts. Andersherum sind viele offene Fragen, mit Gottes Liebe, Alles. Denn in der Liebe Gottes wird alles beantwortet. Wir können so dankbar sein, dass Gott uns seine Liebe bewies, anstatt einfach auf alle Fragen, die diese Menschheit bisher ihm gegenüber hatte, Antwort zu geben.
Achtung!
Wenn du Gott vertraust und deine Hände öffnest, trotz deiner Fragen und Zweifel, dann wird deine Beziehung zu Jesus umso stärker werden, weil gleichzeitig dein Vertrauen, auf Basis der Liebe, gestärkt wird und Gott dir dadurch besser begegnen kann. Ebenso wird der Heilige Geist dich Schritt für Schritt, von Erkenntnis zu Erkenntnis führen, wodurch du auch deinen Unsicherheiten immer besser begegnen kannst.
Bibelstellen
Johannes 4,9
Lesenswert:
Johannes 4,7 - 21
Autor/en
Johannes Pfendt
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Christel (Mittwoch, 02 August 2017 09:42)
Amen, Amen!!!!
Super Johannes Danke!!!!
Ja nur in dieser so großen, mächtigen, unbegreiflichen, reinen und selbstlosen Liebe, kann ich jeden Tag neu durchstarten, der Heilige Geist in mir führt mich weiter und tiefer hinein in diese Göttlichen Wahrheiten...ich lerne mehr und mehr dem Wort (Jesus) zu vertrauen.....
Danke, dass es so ist, dass jeder Zweifel verhungern muß, weil ich mich sättigen kann (darf, muß) in und an SEINEM Wort!
Maria Anna (Montag, 04 Juni 2018 19:46)
Gott bewies uns doch nicht seine Liebe. Gott beweist sie uns immer.
Johannes Pfendt (Montag, 04 Juni 2018 21:22)
Da hast du natürlich recht, Maria Anna! � Jeden Tag und beständig. Seine Liebe ist nie weg sondern fließt immer auf uns ein. Das schreibe ich ja auch in den anderen Impulsen. Nur ist halt Jesu Werk am Kreuz ein besonderes Zeugnis seiner Liebe, dass selbst dann überzeugen kann, wenn man seine Liebe im Moment nicht spürt. Deswegen schrieb ich "bewies". �
Luise Hölzel (Dienstag, 11 Juni 2019 10:50)
Dein Beitrag hat sehr geholfen! Gerade bei Zukunftsängsten und Fragen, die man im jungen Alter hat ist es ganz neu, Gott darin zu vertrauen, dass er ja alles in der Hand hat.
Wenn man hin und her gerissen ist zwischen Eigenverdienst und Gottvertrauen, kann man sich seiner Liebe dennoch immer sicher sein.
Verdienen kann man sich seine Liebe nicht. Sie ist schon da... Halleluja. Ich darf schwach sein!