Schon heute ewig leben?


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Wenn man vom ewigen Leben spricht, an was denkst du dabei? An das Leben nach dem Tod, nehme ich an. Doch hinter dieser Phrase verbirgt sich noch viel mehr. Viele Christen leben in dem Denken, dass erst nach dem Tod das Leben mit Gott richtig beginnt. Doch Jesus hatte mit Aussagen über das ewige Leben vielmehr im Sinn. Denn die Grenze zu Gott wird nicht erst nach deinem Tod durchbrochen. Sondern sie ist schon vor zweitausend Jahren ein für alle mal durchtrennt worden. Jesus kam nicht, damit man einmal zu Gott „Ja“ sagt und anschließend auf das ewige Leben wartet. Jesus kam, damit wir schon jetzt dieses besondere Leben haben. Und zwar in Fülle. Wenn er zu der Frau am Brunnen sagte: „… wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit …“, dann sprach er natürlich in ihr derzeitiges Leben, ihre persönliche Situation hinein. Es ist ganz praktisch zu verstehen. Jesus kennt uns doch in- und auswendig und weiß, womit wir zu kämpfen haben. Dieses Wasser stillt nicht erst in der Ewigkeit den inneren Durst. Vor zweitausend Jahren ist es bereits hier auf der Erde ausgebrochen und in Menschen zu einer Quelle geworden, die bis in die Ewigkeit reicht.

 

Um dir zu verdeutlichen, was genau mit dem „ewigen Leben“ gemeint ist, möchte ich einen Vers aus dem hohepriesterlichen Gebet Jesu zeigen. In Johannes 17,3 steht: „Darin besteht aber das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“

Wie so viele Verse der Bibel nun, ist auch dieser unglaublich tiefgründig. Er ist sozusagen eine Kurzform des gesamten Evangeliums. Es reicht nicht, ihn einmal kurz durchzulesen, denn dieser Satz ist besonders präzise formuliert und durchdacht.

Die Rede ist vom bereits oben erwähnten „ewigen Leben“. Ich glaube, viele Christen streben sehr danach, mehr von dieser Qualität des Daseins zu erleben. Denn diese Art der Existenz vermag den entscheidenden Unterschied zu machen, wie man in der Welt auftritt, wie man mit Herausforderungen umgeht und welche Ziele man sich setzt. Sie vermag den Blick auf die Wahrheit zu fokussieren, auf jene Wahrheit, die für immer besteht – auf die ewige Wahrheit in Person, Jesus Christus. Um noch genauer zu sein – auf die Beziehung zu ihm.

Im Alt-Griechischen nun gibt es drei Wörter für Leben. „bios“, „psyche“ und „zoe“. Bios umschreibt etwa das biologische, zeitliche Leben und wurde von den Griechen damals eigentlich als höher erachtet als „zoe“. So ist es nun erstaunlich, dass Johannes hier explizit „zoe“ verwendet. Es muss für ihn also eine besondere Bedeutung haben. Er nutzt es nämlich für das geistliche, ja, göttliche Leben – etwas, das man nur durch erleben verstehen kann. Es umschreibt für uns das, was letztendlich bleibt. Es ist das „Wasser, das bis in die Ewigkeit reicht.“

 

Doch was hat es eigentlich mit dieser „Ewigkeit“ auf sich? Wir müssen hier unbedingt näher hinschauen, damit wir begreifen, was die Ewigkeit ganz praktisch für unseren Alltag bedeutet. Ewig bedeutet nicht einfach grenzenlose Zeit. Das wäre viel zu einfach und in unseren irdischen Grenzen gedacht. Das griechische Wort „aion“ kann man nur schwer übersetzen. Am nächsten kommen wir dem meiner Meinung nach wohl, wenn wir dabei nicht in Zeit, sondern in Beziehung denken. Denn Gott wollte von Anfang an Beziehung mit den Menschen. Deshalb sandte er seinen Sohn. Jesus kam aus Liebe und aus ihr folgern wir eine hoch erwünschte, tiefe, innige Beziehung Gottes mit den Menschen. Wenn man liebt, dann will man mit dieser Person zusammensein und „Zeit“ verbringen.

Wenn wir also nur vom ewigen Leben reden, kommen wir schnell an unsere Grenzen. Denn Gott ist zeitlos, das heißt absolut nicht an Zeit gebunden, auch nicht an Raum. So ist auch die „Ewigkeit“ fern jeder räumlichen oder zeitlichen Eingrenzung. Diese ganze Sache ist für uns so abstrakt, dass sie jedem Verständnis entbehrt. So hören wir ja auch von Menschen, die Visionen vom Himmel hatten, dass sie von einem Moment zum nächsten vollstände Ortswechsel erlebten; das Gespräche nicht zeitlicher Sprache bedurften, sondern direkt in das Verständnis des anderen gelegt wurden, das Materie in unserem Sinne nicht vorhanden war; dass Jesus direkt vor einem stehend gleichzeitig so groß wie die gesamte Welt ist und man ihm trotzdem ins Gesicht sehen kann. (Was in unserem räumlichen Verständnis nicht möglich ist) Alle diese Erklärungen sind die Interpretationen oder Übersetzung dieser Erfahrungen in unsere räumlichen und zeitlichen Grenzen hinein. „Ewigkeit“ also ist keine Abfolge immer aufeinander ablaufender Zeiten, sondern sie ist schlicht und einfach zeitlos und grenzenlos. Gott ist schließlich auch überall und immer tätig. Er weiß Zukunft wie Vergangenheit. Wäre er an Zeit und Raum gebunden, wäre er nicht allmächtig. „aion“ – das im deutschen schwerfällig meist mit „Ewigkeit“ übersetzt wird, ist ein göttliches Phänomen. Das Leben, von dem Jesus redet, ist sozusagen „göttliches Leben“. Dieses „zoe“ ist mit unserem Verstand, der an das Irdische gebunden ist, nicht zu erfassen. Es ist zutiefst in Gott verwurzelt. Was wir aber wissen, ist, dass Gott Person ist und es ihm nach Beziehung zu uns verlangt. Somit ist die Ewigkeit vor allem Beziehung mit ihm.

Alles, was geschieht und geschehen ist geschah aus dem Element der Beziehung heraus. Gott schuf den Menschen nicht als Sklaven, sondern um sich an ihm und mit ihm zu freuen – zur Beziehung. Er offenbarte sich Abraham, Mose und Elia, um das Volk Israel zu seiner „Braut“ zu nehmen, die er liebt – Beziehung pur. Jesus kam, starb und wurde wieder erweckt, weil es ihn und den Vater danach verlangte, alle Grenzen zu beseitigen, die der Beziehung mit den Menschen im Weg standen. Die Offenbarung des Johannes erzählt von der endgültigen Vereinigung Gottes mit seinen Kindern. Die Beziehung zum Vater und zum Sohn ist unser Beginn, unsere Rettung und unser Ende, welches ein Anfang im Jetzt ohne Ende ist. Alles was mit und von Gott geschieht, ist aus dieser ersehnten Vereinigung her zu betrachten. So auch die Ewigkeit und das damit verbundene Leben.

 

Es ist wichtig, das zu verstehen, weil dann auch dieses „zoe“ eine neue Bedeutung in unserem irdischen Leben bekommt. Ich will das am Rest des Verses noch näher verdeutlichen.

„Darin besteht aber das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“

 

Ich strebe danach, dieses besondere „zoe“ – Leben mehr zu erfahren und zu führen, damit es nach außen strahlt und einen Unterschied macht. Doch wie komme ich dort hin?

Der Schlüssel ist das „Erkennen“ des allein wahren Gottes und seines Sohnes. Zur “Erkenntnis“ in dieser Angelegenheit möchte ich kurz aus dem Buch „Jesus von Nazareth“ von Joseph Ratzinger zitieren. „Das ewige Leben findet der Mensch durch „Erkenntnis“, wobei der alttestamentliche Begriff von Erkennen vorausgesetzt wird: Erkennen schafft Gemeinschaft, ist Einssein mit dem Erkannten.

Das Buch überrascht mich immer wieder, weil der ehemalige Papst darin so viel und auch wissenschaftlich fundiert von der Liebe Gottes und der Beziehung zu ihm spricht. Denn es ist die Gemeinschaft, die den Unterschied macht. Erkennen bedeutet nicht ein kurzes Bekenntnis. Wer das glaubt, rennt meilenweit am wirklichen Sinn vorbei.

 

 

Worte sind im Hebräischen vielfältig, farbenfroh und beschreiben, meinem Empfinden nach, die Dinge eher von innen nach außen, als wie im westlichen Denken, Step by Step von außen nach innen. So kann dieses Wort vom Erkennen eines vertrauten Gesichtes über das Begreifen einer Sache bis hin zu Beischlaf verwendet werden. Ich erkläre das, um Verständnis für die Tiefe solcher Wörter zu schaffen, die wiederrum Verständnis des Wortes Gottes ermöglichen.

Johannes meint mit diesem „Erkennen“ also, den Gegenüber von außen und innen zu verstehen, es meint Schamlosigkeit, keine Geheimnisse, keine Grenzen. Es meint das wirklich innere, tiefe Begreifen einer Sache oder des Gegenübers. Gott zu erkennen, bedeutet also einfach tiefe, innige Beziehung, Gemeinschaft. Denn man kann eine Person nur wirklich kennen lernen, indem man Beziehung zu ihr führt. Es ist dabei immer hilfreich, Gott als Person zu betrachten, als tatsächlicher Gegenüber und nicht als entferntes Wesen, dass irgendwo in den Wolken haust.

Im Buch Genesis erscheint Gott übrigens ständig als Person, die direkt mit den Menschen agiert, zum Beispiel mit Abraham oder Jakob. So dürfen wir ihn begreifen. Gemeinschaft, nicht mit einem fernen Wesen, sondern mit einem Gegenüber.

 

Jetzt müssen wir noch kurz klären, wen wir erkennen dürfen. Und zwar den „wahren“ Gott. Dieses „wahr“ wird besonders zur Gegenüberstellung der anderen damaligen Götter verwendet. Für uns bedeutet es nun alles, was gerne die Stellung Gottes in unserem Leben einnehmen möchte. Wenn wir zum Beispiel den Umständen eine höhere Stellung als Gott geben, dann haben sie Macht über unser Denken und Empfinden. Die Götter der damaligen Zeit waren ja vor allem Wesen, vor denen man sich in Acht nehmen musste. Wenn jemand erfolgreich war, dann meinte man meist, dass die Götter ihm wohl gesonnen waren. Und jene, denen es schlecht ging, die hatten die Götter verstoßen. Doch unser Gott, der allein wahre Gott, der nicht aus Stein und Holz ist, der bewusst keinen direkten Namen trägt, damit man ihn nicht als einer dieser Götter abtun kann und der sich „Abba“ nennen lässt, der ist nicht so. Er erhebt nicht die einen aus Willkür und wirft die anderen in den Staub. Die Erkenntnis des wahren Gottes und seines Sohnes, besteht besonders darin, die Liebe des himmlischen Papas zu erfassen. Es ist die Erkenntnis, dass Gott Gnade ist. Es ist – darauf weißt das Gebet direkt hin – Begreifen, dass Jesus sein Leben für unsere Schuld gab und für immer vernichtete. Es ist das tiefe, innere Begreifen, jeden Tag frisch und erweitert, dass Jesus uns liebt. Deshalb ist es so wichtig, dass wenn wir scheinbaren Stillstand im Glauben erleben, wir „zurückkehren“ zum Kreuz. Das wir Gott, den Papa, der uns doch genau kennt, einfach bitten, dass er uns die darin offenbarte Liebe zeigt, dass er sie uns erkennen lässt.

Vor einem Jahr habe ich den Vater genau darum gebeten und erlebe seitdem immer neue Erkenntnisse, die mich mehr und mehr frei machen und mich dieses wunderbare „zoe“ - Leben begreifen und erfahren lassen. Das „ewige“ Leben ist jetzt für uns greifbar. Dieses wundervolle, scheinbar geheimnisvolle Leben, dieses Feuer, von dem viele begeisterte Evangelisten so erfasst sind, ist nicht nur für die „großen“ Männer Gottes bestimmt. Es ist für dich und mich. Denn die „Großen“ sind nur jene, die den wahren Gott und seinen Sohn Jesus Christus jeden Tag erkennen.

 

Erlebe durchschlagende Veränderung in deinem Glaubensleben, einen echten „Aufbruch im Glauben“, indem du einfach Gemeinschaft mit Jesus und Gott hast. Denn wie wir nun erkannt haben, ist das ewige Leben Gemeinschaft mit Gott. Diese Gemeinschaft ist jetzt schon „erhältlich“. „zoe“ ist nicht für den Nachtod, sondern es ist ein „Jetzt“ Geschehen. Diese Beziehung geschieht immer im Jetzt, denn sie ist zeitlos. Wenn Jesus in dir ist, dann ist diese Ewigkeit auch bereits in dir. Mit einem Partner kannst du nun auch nicht einen Tag Beziehung führen und den anderen nicht. Beziehung ist allgegenwärtig und Gott ist es auch. Jesus hat mit seinem Tod am Kreuz dafür gesorgt, dass diese Beziehung nun möglich ist. Die Grenzen sind restlos beseitigt. Du bist erlöst und befreit. Deine Fehler und Schwächen stehen dieser Freude nicht mehr im Weg. Trotz deiner Mankos kannst du wunderbar Beziehung führen und sollst es sogar! Jesus fordert dich dazu auf.

„Kommt her alle die ihr mühselig und beladen sein. Ich will euch erquicken!“ Erfasse das. Warum sollte Jesus solche Sätze sagen, wenn er sie nicht so meint.

 

Das die Fehler nun aus deinem Leben verschwinden, geschieht nachfolgend. Wenn du die Liebe Gottes in deinem Leben immer mehr erfährst, wird dein Drang Dinge zu tun, die dir oder deiner Umwelt eigentlich nur schaden, immer mehr abnehmen. Dein Blick wird klarer und du lernst durch den Geist Gottes zwischen dem was dir gut tut und dem was dir schadet zu unterscheiden. Gleichzeitig erweckt Jesus in dir durch seinen Geist, Kraft und Freude diesen Schwächen zu widerstehen. Das passiert automatisch. Es geschieht, weil Gott nun die „Kontrolle“ in deinem Leben hat. Nicht weil du dich schmerzlich von deinen eigenen Vorstellungen trenntest, sondern weil die Liebe Gottes dich von der Existenz, Wahrheit und Freude des „zoe“ - Lebens überzeugte.

 

Und nun merken wir auch, was sich in diesem „zoe“ Leben eigentlich verbirgt. Es wird durch den Heiligen Geist „geweckt“. Denn Jesus sagte: „Ich sende euch eine Hilfe, eine Rettung.“ und „Ich muss gehen, damit der Beistand zu euch kommen kann.“ und „Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“ und „Ihr werdet größeres tun als dieses.“.

Gott hat schon ordentlich vorgesorgt. Er ließ uns nicht als Weisen zurück. Beziehung zu Gott zu haben, bedeutet natürlich auch den Heiligen Geist immer mehr zu erleben, seine Bedeutung in unserem Leben zu erfassen. Wir dürfen ihn als die Gegenwart Gottes und Jesu betrachten und somit als Person. Als Gegenüber.

Die Freude, die nach einer guten Versammlung unter Christen in dir wachgerufen ist, wird nicht aus irgendeinem mystischen Grund erweckt. Sie entsteht, weil du Gemeinschaft mit deinem himmlischen Vater hast, mit Jesus Christus und dem Heiligen Geist. Der Geist Gottes ist immer da. Er kam zu Pfingsten und ging nie wieder. Er ist auch bei dir. In ihm Jesus und in Jesus ist das „zoe“ – in Jesus ist Gott und Gott ist Liebe … Tja, wie kann man hier aufhören zu schreiben. :D

 

 

Ich wünsche mir so sehr, dass wir die Liebe Gottes mehr und mehr begreifen und tief in uns aufnehmen. Damit wir „erkennen“, dass wir unglaublich geliebt sind und das NBeziehung – das ewige „zoe“ - Leben – nicht nur eine Sache der Ewigkeit ist, sondern besonders im Jetzt aktiv ist. Das ist Jesu großes Anliegen, auch wenn er sagt: „Das Himmelreich ist mitten unter euch.“ Das ersehnte Himmelreich ist in der Beziehung zu Jesus gegenwärtig. Denn sie bleibt immer, bis in alle Ewigkeit. Bauen wir auf dieser Vereinigung zwischen uns und Jesus – auf „zoe“ – bauen wir nicht auf Sand, wie alle anderen Versprechen dieser Welt. Sondern wir bauen auf das Unvergängliche und sammeln so Schätze im Himmel, die nicht vergehen und nicht vom Rost gefressen werden. Beziehung zu Gott ist das Einzige, das bleibt. Deswegen darf dein und mein Blick in allen Situationen auf ihn ruhen, der uns seine immerwährende und unerschütterliche Liebe bewiesen hat.


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von Johannes Pfendt


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