
Im letzten Impuls schrieb ich, dass Gott alle deine Bedürfnisse erfüllen möchte. Diese Segnungen allein sorgen jedoch nicht für bedingungslose Liebe, sie sind vielmehr ein Zeichen der Liebe Gottes zu dir. Nur in der Beziehung zu ihm, unserem Schöpfer, erkennen wir unsere Identität, unseren Wert und erfahren bedingungslose Liebe.
Ich möchte das Thema heute mit einem berühmten Wort von Jesus weiter vertiefen. Einmal besuchte Jesus das Laubhüttenfest in Jerusalem. Dessen Thema ist die gemeinsame Erinnerung an Gottes Versorgung und Treue in der Zeit der Wüstenwanderung. Schließlich gab es auch ein Ritual, in dem man Gott um Regen für die nächste Ernte bat. Jesus stellte sich an diesem Höhepunkt mitten in die Menge und rief laut:
"Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen." (Johannes 7,38)
In Johannes 4 sagt er zu samaritischen Frau, die vom Wasser des irdischen Brunnens nehmen will:
"Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer irgend aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt."
Dieses Gleichnis hat eine gewaltige Tiefe. Frage dich, was Wasser für uns bedeutet.
In unserer Versorgung ist Wasser unser Bedürfnis Nummer Eins. Jesus begibt sich bewusst auf diese Ebene der notwendigsten Versorgung, damit wir die Bedeutung seiner Aussage wirklich verstehen. Wir hier in Deutschland haben nie Wassermangel kennengelernt. Aber in Israel der damaligen Zeit war Leben und Tod vom jährlichen Regen abhängig. Wir wissen, dass ohne Wasser kein Leben möglich ist. Nimm einem Menschen seine Nahrung, sein Haus, sein soziales Umfeld, seine Erfolge und alles andere weg … Alles wird er für eine deutlich längere Zeit ertragen, als den Mangel an Wasser.
Wenn Jesus sich also mit Wasser vergleicht, spricht er unser Grundbedürfnis Nummer 1 an.
Es ist nun interessant zu begreifen, dass wir Menschen nicht nur jeden Tag Wasser brauchen um zu leben, sondern dass alle anderen Nahrungsmittel ebenfalls Wasser benötigen. Ob Getreide, Früchte oder Tiere – Alles braucht Wasser, damit es wächst und wir es für uns verwerten können.
Ich denke, dass Jesus genau diese Doppeldeutigkeit im Sinn hatte, als er diese Aussage traf.
Gleich nach dieser Aussage Jesu schreibt Johannes, dass Jesus mit dem Wasservergleich den Heiligen Geist meinte. Der Geist Gottes ist im Endeffekt einfach Gott/Jesus selbst, der in uns wohnt und uns niemals verlässt. Was ist Gott aber? Wie sagt Johannes dazu: Gott ist Agape. Was Agape bedeutet, habe ich bereits im letzten Impuls erklärt. Bedingungslose Liebe, die absolut zufrieden mit dem Gegenüber ist.
Wir Menschen brauchen jeden Tag die persönliche Liebe unseres himmlischen Papa, wie wir Wasser zum Leben brauchen. Wenn wir uns dieser Identität nicht bewusst sind, dann werden wir erneut versuchen in anderen Dingen diese Identität zu suchen. Wasser ist nicht das einzige Bedürfnis des Menschen, er braucht auch noch feste Nahrung. Genauso braucht der Mensch neben der Vaterliebe Gottes auch praktische Lösungen, jeden Tag Versorgung, Schutz, Gesundheit, Berufung, Familie und Freunde. Gott hat uns mit diesen Bedürfnissen erschaffen. Doch wir haben bis heute das grundlegende System missverstanden. Jedoch stellt es Jesus sehr klar dar.
Das lebendige Wasser steht für die Liebe Gottes. Wir wissen, dass sonstige Nahrung Wasser braucht, um zu gedeihen und schließlich verarbeitet zu werden. Brot wird aus Getreide gemacht. Getreide aber braucht wie jede Pflanze Wasser zum wachsen. Es wird dann gemahlen und wieder mit Wasser vermengt, damit daraus Teig wird. Wasser ist für die Herstellung von Brot mehrfach notwendig. Brot stelle ich nun als Gleichnis für alle weiteren Bedürfnisse, die der Mensch hat.
Als Jesus in der Wüste vom Satan versucht wurde antwortete er: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort Gottes." Hier merkt man diese Einteilung sehr deutlich. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein – Aber er lebt auch vom Brot. Es ist wichtig für sein Dasein und Überleben. Jesus macht in der Bergpredigt mehr als deutlich, dass unser himmlischer Papa uns in allen Bedürfnissen absolut versorgen möchte. Wie schon im letzten Impuls, empfehle ich dir dafür Psalm 23 zu lesen.
Wichtiger aber ist Gott selbst. Seine Liebe zu uns ist die Quelle des Lebens.
Es nimmt dabei die Aufgabe ein, zuerst dich mit der Vaterliebe zu versorgen und dann auch alle anderen Bedürfnisse zu erfüllen. Warum? Weil die Vaterliebe – die Identität als Kind Gott, dein Wert – wie auch das Wasser, zugleich tiefstes Bedürfnis wie auch Quelle aller anderen Segnungen ist.
Was passiert aber, wenn diese Identität als geliebtes Kind Gottes fehlt? Dasselbe wie mit einem Menschen, der über Tage hinweg dürstet. Er wird verzweifelt suchen und in der trockenen Erde graben. Er wird alles, was ein wenig nach Leben aussieht, nehmen und versuchen, etwas Wasser hinauszuquetschen.
Es ist nun erschreckend, dass Jesus uns Menschen als eben solche suchenden, verzweifelten Wesen erkennt. Er würde nicht laut rufen, dass man lebendiges Wasser von ihm nehmen soll – das einzige Wasser das unseren Durst löscht – wenn wir es bereits hier und dort hätten. Wir sind wie Schafe, die keinen Hirten haben und in die Irre gehen, wird an anderer Stelle gesagt.
Die Sache ist, dass Gott diese Welt nach dem Sündenfall nicht vernichtet hat, sondern uns retten wollte. Das heißt, die Schatten seiner ursprünglichen Segnungen waren noch da. Man könnte es vergleichen mit trockenem Brot, das noch lange, nachdem der Regen ausgeblieben ist, da ist. Was macht nun ein Mensch, wenn er kein Wasser hat. Er wird sich an das hängen, was noch da ist. Etwas surreal betrachtet wird er sogar irgendwann, nachdem es jahrhundertelang nicht geregnet hat, vergessen, dass es Regen überhaupt gab. Ohne Ziel, ohne Sinn wird er sein, stetig auf der Suche nach Erfüllung. Und er wird sie in dem suchen, was noch da ist.
So ist es mit uns geschehen, als wir uns vom liebenden Schöpfer trennten und alle unsere eigenen Wege gingen.
Deshalb hat der Geist Gottes, den Jesus als das Wasser des Lebens bezeichnet, auch so eine tiefe Bedeutung in der Bibel. In den Psalmen ruft David: "Nimm deinen Geist nicht von mir!" Er lebte ja noch in einer Zeit, wo der Geist Gottes "nur auf" Jemanden kam und nicht wie im neuen Testament, bleibend in die Christen einzog. Nicht viele hatten das Privileg gehabt, die Liebe Gottes in ihrem Leben so zu erfahren wie David. Das Resultat ist unter anderem Psalm 23, in dem er sich sehr wohl seiner Identität als geliebtes, beschütztes und versorgtes Kind Gottes bewusst war. Die Propheten hatten dann immer wieder verheißen, dass der Geist Gottes ausgegossen werden würde. Das war die große Hoffnung der Juden, die genau wussten: Dies ist das Lebenselixier, dass sie brauchten.
Deshalb ruft Jesus auf dem Fest so laut: "Wer Durst hat, der komme zu mir und trinke!"
Die Juden hatten während der Wüstenwanderung Gottes Versorgung ganz klar erlebt. An diesem Fest erinnerten sie sich daran. Doch Jesus wollte, dass es nicht bei der Erinnerung blieb. Jesus wollte dass sie das, woran sie sich erinnerten, in ganzer Fülle geben. Er wollte ihnen nicht nur Versorgung in allen Bereichen geben, er wollte ihnen vor allem den Heiligen Geist und damit die Identität als geliebtes Kind Gottes geben.
Hast du schon einmal versucht unter Wassermangel etwas Festes zu essen? Es wird ungenießbar. So ähnlich verhält es sich mit allen weiteren Bedürfnissen. Ehe nicht das Bedürfnis nach Wasser gestillt ist, wird alles andere auch nicht tiefe Freude bereiten. Erst wenn die Quelle des Lebens in alle Bereiche Einzug hält, wird es seinen Sinn erfüllen.
Die Welt nun, weil es die Vaterliebe und eben dieses Wasser des Lebens nicht kennt, erzählt, dass man alles Mögliche braucht, um glücklich zu sein. Dabei liegt im Kern in allem ein Ringen nach Liebe. Man will Erfolg haben, um anerkannt und geachtet zu werden. Man will sich selbst auf die Schulter klopfen und sagen können: "Ich habe es zu etwas gebracht. Ich bin besser als andere. Liebt mich. Verehrt mich." Man definiert sich aus der Meinung anderer. Menschen werden in Schönheitsklasssen und anhand der Größe des sichtbaren Erfolgs kategorisiert. Jeder nennt einen anderen Weg zu Erfolg. Sogar die Religionen erzählen alles Mögliche, manchmal mit kleinen Teilwahrheiten, die ein gutes Gefühl bewirken, die aber ohne die Wahrheit Gottes nichts bringen, sondern in die Irre führen.
Dieses Ringen und Suchen hat Jesus gesehen. Er ruft deshalb auch heute zu dir und mir mit lauer Stimme.
"Wenn du Durst hast, dann komm zu mir und trinke. Ich habe mehr als genug. Ich stille deine tiefste Sehnsucht, dein tiefstes Bedürfnis. Durch mich bist du wieder mit deinem himmlischen Papa, deinem Schöpfer vereint. Du musst nicht mehr suchen."
Lieber Freund. Interpretiere heute nicht mehr deine Sehnsucht nach Identität in all deine anderen Bedürfnisse hinein. Du kannst so lange wie du willst auf Brot herumkauen. Es wird sich doch nicht in Wasser verwandeln. Brot wurde nie dafür gemacht, um Wasser zu sein. Ebenso wie all deine anderen Bedürfnisse, wie ich sie oben aufzählte, nicht dafür gemacht wurden, dir Identität als Kind Gottes zu geben. Nur einer hat sein Wertvollstes für dich gegeben, und das ist Gott. Niemand sonst. Nirgendwo wirst du wahre Liebe finden, bedingungslos, absolut und immer zufrieden, dir nie den Rücken kehrend.
Und das Beste ist: Sobald du diese Identität hast, wird du plötzlich alle anderen Segnungen absolut genießen können.
Ich bete darum, dass du heute mit mir diesen Schritt wagst und sagst: "Bedingungslose Liebe finde ich nur bei Gott." Und wenn du Christ bist, dann darf ich dir zusprechen, dass du diese Liebe bereits erhalten hast und sie nicht mehr suchen musst. Denn Paulus sagt, dass die Liebe Gottes ausgegossen ist in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist. (Römer 5,5)
Hier siehst du erneut, dass im Kern mit dem Heiligen Geist, die Kraft der Liebe Gottes zu uns gemeint ist.
Dieser Heilige Geist ist die Quelle des Lebens. Alles was gut ist, hat seinen Ursprung in ihm. Deswegen lass dich fallen in die Arme deines himmlischen Vaters. Er spricht über dich: "Alle deine Bedürfnisse sehe ich. Alle deine Wünsche. Alle deine Hoffnungen. Ich will dir alles geben und noch viel mehr. Denn ich bin El Shaddai, Gott der Fülle. Ich will dir heute alles geben. Doch alle diese Geschenke sind nicht deine Identität. Sie geben dir nicht bedingungslose Liebe, Annahme, Zufriedenheit. Sie zeigen dir aber meine bedingungslose Liebe zu dir. Du sollt diese Geschenke genießen, doch wirst du sie erst richtig genießen und in ihnen durch meine Liebe herrschen können, wenn du erkennst und glaubst, dass nur ich dir bedingungslose Liebe schenken kann. Denn wenn du diese Liebe zu dir erfasst, dann wird dein Herz ebenfalls mit dieser Liebe erfüllt.
Es kann sein, dass ich die eine oder andere Erfüllung in deinem Leben bisher zurückgehalten habe – nicht um dich zu schädigen, sondern um dir letztendlich die wahre Erfüllung zu geben, nach der du dich sehnst – damit meine Liebe die anderen Erfüllungen durchdringt und belebt. Was du dir erhoffst, will ich schöner und größer machen, als du dir vorstellen kannst, indem du darin durch meine Liebe regierst.
Meine Liebe zu dir ist dein Bedürfnis Nummer Eins. Sie ist die Quelle. Sie ist immer für dich verfügbar. Ich wende dir niemals den Rücken zu."
Kaue nicht weiter auf Brot herum, um Wasser zu bekommen. Nimm lieber das Wasser in Anspruch, das in Fülle da ist, und sieh zu, wie neues, gesundes Getreide wächst. Dann wirst du frisches Brot genießen können.
TIPP
Lies hierzu gerne Hesekiel 47,1-12. Dort siehst du in einer Vision Hesekiels genau das, was ich oben beschrieben habe.
Triff dich mit uns über ZOOM und werde durch Lobpreis, Gebet und eine starke Message der Liebe Gottes ermutigt. Wir freuen uns auf dich!
Bald geht es mit einem spannenden Thema weiter. Abonniere den Newsletter, um nichts zu verpassen.
Hat dir der Impuls geholfen?
Lass es uns wissen! Schreibe uns gerne eine Nachricht in die Kommentare oder per Mail.
Der Autor

Johannes ist der Sohn von Peter und Barbara Pfendt, den Gründern von AGAPE-LEBEN. Nachdem sein Vater … mehr
Unterstützung
Um die Anstellung von Johannes zu sichern und die Projekte weiterzuentwickeln, benötigen wir Unterstützung. Hier erfährst du, was unsere Vision ist und wofür Spenden genutzt werden.
Alle Impulse
"Espresso to go" - Kraft für jeden tag

Erhalte jeden Morgen ermutigende Audio-Impulse von Peter Pfendt - auch automatisch aufs Smartphone, via Podcast-App.
- 5 Minuten
- jeden Tag
- Ermutigung
- Beziehung zu Jesus bauen
- Umgang mit dem heiligem Geist lernen
Informiert bleiben

Werde über alle neuen Impulse, Events und neue Entwicklungen von AGAPE LEBEN informiert.
Kommentar schreiben