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Über den Autor
Johannes ist der Sohn von Peter und Barbara Pfendt, den Gründern von AGAPE-LEBEN. Nachdem sein Vater … mehr

Vor uns liegen ein paar spannende Wochen. Es geht um das Kernelement: Nämlich um Glauben. Denn es wird schnell von Glauben geredet. Doch viele Christen scheinen sich in diesem Thema eher mit Unsicherheit konfrontiert, als mit Zuversicht. Was ist denn eigentlich Glauben? Ist es Überzeugung, Vertrauen, Erfahrung, Gehorsam oder Liebe? Oder alles zusammen?
Wie gehen wir damit um, wenn Jesus zum Geheilten sagt: »Dein Glaube hat dir geholfen.« Was bedeutet das für uns? Wie »glauben« wir, damit uns geholfen wird? Um die Lösung solcher Fragen und noch viel mehr geht es in den nächsten Wochen. Du wirst ermutigt werden, Freiheit von Druck erleben und im »Glauben« weiterkommen.
Wenn Probleme auftauchen, werden wir oft durch andere oder uns selbst mit solchen Bibelversen konfrontiert: »Alles ist möglich, dem der da glaubt.«Oder: »Alles um was ihr bittet, wird euch gegeben werden.«
Diese Worte stammen aus Jesu Mund. Sie sind wahr.
Werden sie richtig gebraucht, sind sie unglaublich stark. Doch werden sie falsch verwendet, können sie Druck aufbauen, anstatt Probleme zu lösen. Vielleicht hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du nur daran glauben sollst, dass du aus deiner Situation gerettet wirst. Folglich verspürst du anstelle Ermutigung einen gewissen Druck. Kennst du das? Plötzlich ploppt der Gedanke auf: »Ich muss glauben, dass Gott eingreift. Ich darf daran nicht Zweifeln!«
Und schon proklamierst du oder betest unter Druck, anstatt in Freiheit und liebevoller Beziehung zu Jesus.
Die Unsicherheit liegt oft auf beiden Seiten – auf Seiten der Ratgeber und auf Seiten derjenigen, die Hilfe brauchen. Sie liegt in dem Verständnis des Glauben-Begriffs. Das Neue Testament lebt von diesem Wort. Doch auch Jesaja sagt schon: »Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht.«
Wenn man diesen Vers richtig versteht, so liegt darin Geborgenheit. Wenn man ihn in einer anderen Richtung deutet, so findet man darin Druck. Wenn du hierin eine gewisse Unruhe verspürst, dann sind die folgenden Impulse etwas für dich.
Was ist denn nun eigentlich »Glauben«?
Viele würden meinen, es sei vor allem Überzeugung. Doch was heißt das dann? Soll ich überzeugt sein, dass ich gesund werde? Keinen Geldmangel mehr habe? Einen Partner finde? (Achte darauf, wie du in diesen Situationen denkst. Worauf fokussieren sich deine Gedanken?)
Wenn man die Bibel studiert, zeigt sich ein verblüffendes Ergebnis. Der Begriff hat vielfältige Bedeutungen und ist mit einem Wort nicht zu erklären. Der Glaubensbegriff an sich wird selten definiert. (z.B. Hebräer 11,1 – siehe kommender Impuls)Das scheint gar nicht nötig. Je mehr man liest, desto mehr bekommt man den Eindruck, dass Glaube nicht anhand einer sachlichen Tat definiert wird, sondern durch eine Person. Hier ist Umdenken angesagt. Glaube steht immer in Bezug zu dem, der einen Zuspruch gibt. Somit hat Glaube mit Beziehung zu tun. Man kann ihn nicht ohne Beziehung haben.
Wenn man aber daran glauben möchte, dass Probleme verschwinden, dann orientiert sich unser Glaube schnell an den Situationen, am Materiellen. Dabei wird der Fokus schnell unterbewusst von der Person weggelenkt, die ja die Lösung gibt. Nämlich Jesus.
Klar sagen wir: »Ich glaube, dass Jesus die Lösung schafft.« Doch gleichzeitig denken wir, dass wir nicht zweifeln dürfen. Dieser Kampf zwischen Überzeugung und Zweifel aber ist ein menschlicher Kampf. Manche sind von Natur aus psychisch stärker als andere. Sie können einen Vers lesen und sind vom Gelesenen überzeugt. Doch andere hinterfragen mehr. Wieder andere sind schon durch viele Wirrnisse hindurch gegangen – sie mag solch ein Vers sogar irritieren.
Kann es also wirklich sein, dass unsere eigene Überzeugung über unseren Erfolg im Glaubensleben bestimmt? Würde dann nicht noch immer das alte, weltliche System gelten, dass der Stärkere und Klügere überlebt? Das kann es doch nicht sein. Ist es nicht so, dass Jesus meist zu den Armen ging und gerade dort erstaunlichen Glauben fand? Nicht bei den geistig Starken. Sondern bei den Armen, besonders bei den geistig Schwachen, bei den Umhergeworfenen und den Verwirrten. Denn wer materiell arm ist, hat natürlich weniger Selbstvertrauen, weniger Hoffnung, weniger Ruhe.
Kann man Glauben also als Überzeugung bezeichnen? Vertrauen ist schon eine bessere Bezeichnung, doch auch sie kommt an ihre Grenzen. Ich zum Beispiel erfuhr viel Liebe in meiner Familie. Doch andere wachsen anders auf. Natürliches Vertrauen gibt es dort nicht. Wie soll so jemand dann dem himmlischen Vater vertrauen, den er nicht sieht? Verstehst du? Wenn Glaube sich an unserer eigenen Überzeugungskraft festmacht – erst recht in alltäglichen Nöten – dann sind die meisten Menschen zu Fallen verdammt.
Doch worauf will ich hinaus? Am besten zeigt sich das anhand der Kranken, die zu Jesus kamen, um Heilung zu bekommen. Jesus sagte oft zu ihnen: »Dein Glaube hat dir geholfen.« (oder geheilt: Mk 10,52)
Was meint das? Ich will es ganz praktisch beschreiben. Der Blinde sitzt seit Jahren am Straßenrand, einsam und leidend. Er ist nicht nur arm, sondern auch geistig arm. Er hört, dass Jesus kommt. Jener Prophet, der Kranke geheilt haben soll. Nun bäumt sich etwas in dem Blinden auf. Eine innere Sehnsucht, eine Hoffnung, dass dieser vielleicht etwas tun kann.
Als dieser Blinde nun die Schritte des Wanderpredigers hört, fängt er an zu schreien: »Jesus, erbarme dich!«Jahrelang war er ruhig, hatte sich an die Regeln gehalten. Doch irgendetwas zerrt nun an ihm. Was ist es aber? Eigene Überzeugung, dass Jesus ihn heilen würde? Ich bezweifel das. Denn woher sollte die Überzeugung, das Vertrauen kommen? Er kennt diesen Menschen doch noch nicht. Ist es nicht vielmehr so, dass der Blinde einfach Hoffnung spürte? Ja, dass der Geist Gottes, der in Jesus vorbeischritt, ihn rüttelte und in sein Herz rief: »Dieser kann dir helfen! Jetzt oder nie!«
Glauben meint hier doch einfach, dass sich dieser Mensch an Jesus wandte. Ob er nun überzeugt war, ob er vertraute, ob er einer inneren Stimme gehorsam war – davon sagt der Text nichts. Was ich aber dem Text entnehmen kann, das ist, dass er sich regelrecht an Jesus warf. Pass auf: Der Fokus seines Glaubens lag nicht in der Aussage: »Wenn ich dies und jenes tue, wenn ich dies und jenes glaube, vertraue, überzeugt bin, dann werde ich geheilt werden.«Denn dies wäre ja genau der Weg der Schriftgelehrten gewesen, die Jesus so stark in Kritik rief. Denn diese versuchten durch Überzeugung und geistige Disziplin an Satzungen festzuhalten und so Heil zu erlangen. Nein, was dieser Mensch tat, war etwas ganz anderes. Er handelte nicht mit dem Kopf. Nicht sich einredend: »Ich muss überzeugt sein, dass dieser Prophet mir hilft, dann werde ich geheilt.«
Viel mehr stelle ich mir vor, dass in jenem Moment, als Jesus vorbei kam, der Geist Gottes in ihm gegen all die Hoffnungslosigkeit der letzten Jahre aufbegehrte. Gott hat kein Gefallen an Leid. Wo sein Geist auftaucht, dort begehrt das Gute unglaublich stark gegen das Böse auf.
Um ganz klar zu sein: Dieser Mann hat für seine Heilung nichts anderes geleistet, als sich dem Ruf des Geistes folgend an Jesus zu werfen. Mehr geschah nicht. Und mehr müssen auch wir nicht tun. Ruhen und wenn der Geist spricht, einfach nur an Jesus werfen. Das ist Glauben. Nicht einfach Überzeugung oder Erfahrung. Sondern Beziehung in seiner reinen Form, frei von Druck, frei von Anspruch. Nur sein mit ihm. Der Rest geschieht durch ihn.
»Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht …«, steht im NT und AT. (Hebr. 3,15) Verhärte nicht. Verkrampfe nicht durch Fleiß und Bemühen. Verstocke nicht durch den Versuch, nicht zu zweifeln.
Stell dir ein Kind vor, dass vor den Augen des Papas in einen Graben gefallen ist und Hilfe braucht. Was glaubst du nun, wird dieser Papa in seiner Liebe tun? Wird er etwa zusehen, bis das Kind 1000 Mal zu sich sagte: »Mein Papa wird mir helfen! Mein Papa wird mir helfen!« Wird er warten, bis in dem Kind die Überzeugung gewachsen ist, dass der Papa wirklich helfen wird? :D Ich finde diese Vorstellung manchmal echt witzig, dass wir meinen, wir müssten irgendetwas vor unserem liebenden Papa leisten – sei es innerlich oder äußerlich – bevor er sich an die Lösung der Probleme macht. Hast du schon einmal einen liebenden Papa gesehen? Hilft er nun dem Kleinen oder nicht? Ja, manchmal lässt er ihn auch, damit der Kleine lernt, aufzustehen und nicht in der Enttäuschung liegen zu bleiben. Es gibt viele Wege zur Lösung. Sie alle hat aber der allwissende Papa genau im Blick. Glaube doch nicht, dass du Gott überreden musst, dir zu helfen. Wie jeder liebende Papa ist er schon längst dabei. Ruhe in ihm.
Du musst dich also nicht anstrengen, um Gott wirken zu sehen. Das wäre der Alte Bund. Der Neue Bund aber sagt aus: »Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt mich.«Das ist der Unterschied zum Alten Bund. Damals versprachen die Hebräer: »Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun!«(2. Mose 19,8)Sie schafften es nicht. Im Neuen Bund handelt nun anstelle der Menschen Jesus. Paulus bezeichnet ihn als den neuen Adam. Wo der alte es selbst versuchte, da wirkte und wirkt Jesus durch die Kraft Gottes.
So ist auch Proklamation nur gut, wenn sie richtig angewandt wird und ermutigt. Wenn das Zusprechen von Bibelversen und dergleichen eher Druck in dir aufbaut, dann ruhe besser in Jesus und wisse, dass er selbst bereits alles geschafft hat, was du nicht schaffst. Wenn er nun uns lebt, bedeutet das schlicht, dass er durch sein vollbrachtes Werk in und durch uns wirkt. Was er gewirkt hat, ist ein für alle mal gewirkt.
Gott sagte einmal zu Paulus: »Lass dir an meiner Gnade genügen. Denn meine Kraft wird in Schwachheit vollendet.« (2. Korinther 12,9)In unserer Schwachheit wird sie vollendet, weil dann Gott stark ist. Verstehst du? Nicht mehr ich. Sondern Jesus. Die Gnade Gottes bedeutet Ruhe in deinem Leben – weil du weist, dass nun Gott agiert. Das ist allumfassend. Es braucht kein Bereich von dem Wirken Gottes ausgeschlossen sein. Auch das Denken nicht. Auch die Überzeugung und das Vertrauen nicht. Denn wo es ausgeschlossen ist, da wirkt noch immer immer der Alte Bund mit eigener Anstrengung.
Versteh mich nicht falsch. Ich meine nicht, das Gehirn auszuschalten. Ich meine aber, den Ausgang aller Situationen Gott zu überlassen und zu ruhen in ihm. Frieden zu haben …
Dir ist es erlaubt, Frieden zu haben. Wusstest du das? Gott gestattet es dir. Er legt es dir sogar ans Herz, deine Gedanken ruhen zu lassen. Du sollst wissen, dass er der Wirkende ist und nicht mehr du. Du brauchst Druck und Unruhe nicht mehr empfinden, weil er nun wirkt. Du darfst ruhen.
Überzeugung nun, ebenso wie Erfahrung, Vertrauen und alles andere, gehören natürlich auch zum Glauben. Doch sie werden in ihrer Vollkommenhaut erst aus der Begegnung mit Jesus geboren. Beziehung kommt zuerst. Der Rest folgt durch Jesus.
Ein Bibelkundiger mag nun sagen, dass Hebräer 11,1 nicht mit meinem Impuls zusammen passt. Über diese wunderbare Definition des Glaubens rede ich nächste Woche. Es ist verblüffend, was uns bei näherer Betrachtung auffällt. Auch dieser Vers führt in Freiheit und nicht in Druck. Warum, erkläre ich dir kommenden Montag.
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