Die Essenz des Glaubens Teil 3 – Wohlgegründet in seiner Liebe


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Über den Autor

Johannes ist der Sohn von Peter und Barbara Pfendt, den Gründern von AGAPE-LEBEN. Nachdem sein Vater … mehr



 

Folgender Vers steht im Markusevangelium:

»Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend zu diesem Berg sagen wird: Werde aufgehoben und ins Meer geworfen! – und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt –, dem wird es werden.« (Mk. 11,23)

 

Das ist mal eine Ansage! Man darf sich diese Aussage Jesu ganz praktisch vorstellen. Die Jünger kommen aus Jerusalem heraus. Da zeigt Petrus auf einen verdorrten Feigenbaum: »Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.«

Daraufhin deutet Jesus auf den Ölberg, der vor ihnen liegt und sagt jene Worte. Ich denke, er meinte es tatsächlich so, wie er sagte. Er selbst besaß diesen Glauben. Denn wie er einmal über sich selbst sagte: »Nichts ist unmöglich, dem der da glaubt.«

Doch hier macht er deutlich, dass dieser Zuspruch wirklich jedem gilt, der glaubt. Das ist ermutigend. Aber seien wir ehrlich. Gleichzeitig tauchen mächtige Fragezeichen über unseren Köpfen auf. Womöglich sogar Druck. Schließlich meint dieser Vers im Umkehrschluss, dass anscheinend der Zweifel schuld daran hat, wenn nichts in unserem Leben geschieht? Ist das so?

Achte einmal darauf. Wie oft redest du dir ein, dass du nur von Gottes Eingreifen überzeugt sein musst, damit er handelt? Ich habe darüber schon in den letzten beiden Impulsen geschrieben. Wenn dich dieses Thema beschäftigt, lies sie dir gerne durch.

 

Ich befasse mich zur Zeit sehr intensiv mit dem Thema »Glauben«, da mir das irgendwie auf der Brust liegt. Zu viele Christen eiern schnell herum, weil sie Verse wie diese auf dem Leistungsohr hören, und nicht, wie sie gedacht sind.

Ich will es dir näher erklären. Dieser Vers wird oft, wenn es um Glauben geht, zitiert. Doch wir haben einen Satz ausgelassen. Dieser ist der Dreh und Angelpunkt dieser Aussage. Denn auf Petrus Bemerkung über den Feigenbaum hin, sagt Jesus: »Habt Glauben an Gott.« (Vers 22)

Das heißt, der Beginn von allem ist der Glaube an Gott. Wenn in der Bibel von Glauben die Rede ist, dann steht dieser immer in Bezug auf Gott und seine Macht. Davon ist auch Vers 23 nicht ausgeschlossen. Der Glaube, der die Veränderung bewirkt, ist zuerst auf Gott fokussiert und nur in ihm auf die Situation. Du schaust sozusagen durch ihn hindurch auf den Berg. Diese Aussage darfst du also nicht ohne Vers 22 lesen. Warum? Weil sich sonst dein Glaube auf dich und deine Willensstärke fokussiert, anstatt darauf, dass eigentlich Gott der Wirkende ist. Das dürfen wir ganz grundlegend begreifen. Gott ist der Wirkende. Nicht wir.

 

Der Glaube an Gott ist der Dreh und Angelpunkt. Von ihm aus können wir den Vers verstehen. Doch was bedeutet es für uns Christen, Glauben an Gott zu haben?

Dafür lohnt es sich, den Vater des Glaubens anzusehen, wie er oft genannt wird. Nämlich Abraham. Wir schlagen die erste Stelle auf, an der das hebräische Wort für Glauben auftaucht. »Aman« »Und er glaubte dem Herrn, und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.«(Genesis 15,6) Aus diesem Satz erschließt Paulus übrigens, dass wir aus Glauben gerecht werden und nicht aus Werken und Leistung. Doch was ist nun dieser Glaube?

 

Über den Begriff »Aman« werde ich sicher später einmal schreiben. Hier erkläre ich ihn nur kurz. »Aman« hat wohl die ursprüngliche Bedeutung von »fest« und »sicher«. Der Begriff braucht aber ein Subjekt, etwas an dem er sich verankern kann. Am ehesten ist seine grundlegende Bedeutung wohl mit einem Bild zu vergleichen. Das Hebräische ist ja eine sehr bildstarke Sprache und weniger verkopft, wie das Griechische und Deutsche.

Der Glaubende ist wie ein Pfahl, der tief in die Erde geschlagen wurde. Wind uns Wetter können ihm nichts anhaben. Die Erde, die ihn hält, aber ist Gott. Verstehst du?

Der Pfahl findet nur aufrechten Halt durch die umgebende Erde. So auch der Glaubende. In 2. Chr. 20 steht: »Glaubt an den HERRN, euren Gott, und ihr werdet befestigt werden;…«

In einem theologischen Standardwerk über das Hebräische hat der Autor das Wort »Aman« eingehend studiert. Schließlich beschreibt er den Glauben Abrahams aus Vers 6 so: »Er war voll Vertrauen und Zuversicht, wohlgegründet in Jahwe.«

Das ist eine wunderbare Beschreibung. Er war wohlgegründet in Jahwe. Das ist Glauben an Gott, wie Jesus ihn beschreibt. Wohlgegründet, voller Vertrauen und Zuversicht in unseren Vater zu sein. Damit kann man Berge versetzen. Doch wie ist man so tief in ihm gegründet?

 

Die Antwort hängt ganz unbedingt mit dem Zuspruch Gottes an Abraham zusammen. Dieser beginnt einige Verse zuvor und ist sehr berührend. Abraham hat keine Erben, seine Frau ist unfruchtbar und sie wohnen in einem fremden Land. Jahwe spricht zu ihm: »Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein Schild, dein sehr großer Lohn.«

Dann schildert Abraham ehrlich seine Probleme. Da antwortet Gott: »Blicke doch zum Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! So wird deine Nachkommenschaft sein!«

Und schließlich kommt der berühmte Satz: »Und Abram glaubte Gott…«

Was tat Abraham hier. Ich verrate es dir. Nichts, außer den Zuspruch wirklich anzunehmen und in ihm zu wandeln. Das war sein Glaube. Jetzt sagst du, dass du keine Verheißung wie Abraham über dein Leben empfangen hast. Da darf ich dir herzlich widersprechen. Du trägst die größte aller Verheißungen bei dir. Ohne sie wäre kein Prediger, Prophet oder Evangelist etwas. Kein Glaubensheld wäre stark, hätte er nicht zuerst diese Verheißung angenommen.

Sein Name ist diese Verheißung. Sein Wesen.

Weißt du, was Jahwe für uns bedeutet? »Ich bin für dich.« (Impuls: Der Name Gottes – eine Offenbarung seines Wesens) Weißt du, was Jesus bedeutet? »Retter, Hilfe, Schenkender.« Sage nicht, dass Gott anderen Verheißungen schenkt und dir nicht. Das stimmt einfach nicht. Pass nun besonders auf!

Selbst Paulus sagt im Hohelied der Liebe: »Und wenn ich Weissagung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß, und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze,aber nicht Liebe habe, so bin ich nichts.« (1. Kor. 13,2)

Paulus kannte die Redeweise, Berge zu versetzen. Er kannte sicherlich auch jene Worte von Jesus über den Glauben. Doch was sagt er uns? Hier geht es ja wirklich um diesen unerschütterlichen Glauben, den wir uns wünschen, nicht wahr? Doch selbst dieser Glaube wäre nichts, wenn man die Liebe nicht hätte. Diese aber ist nicht irgendeine Liebe, die wir versuchen weiterzugeben. Sondern es ist die Liebe Gottes, die in uns und durch uns wirkt. Nur durch sie kann wahre Veränderung geschehen. Sie ist die Grundbasis allen Glaubens. Nichts geht ohne diese »Agape«.

 

Willst du also mehr Glauben, dann lädt dich Gott voller Freude ein, seinem Zuspruch zu dir zu glauben. Sage ja zu seiner Liebe zu dir. Und werde von IHM – und nicht durch deine Leistung – wie ein Pfahl in IHM verwurzelt. In dieser Liebe aber ist seine Gnade, denn: »So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab …« Seine Liebe bewirkt die Vergebung all deiner Schuld durch das extrem teure Opfer seines Sohnes. Erst wenn du begreifst, dass er deine Flecken nicht mehr sieht, wirst du diese Liebe vollständig erfassen können und wohlgegründet werden. Jesu Werk am Kreuz ist die ultimative Demonstration der Liebe Gottes und noch viel mehr.

 

Weißt du, Abraham hatte allen Grund, Gott nicht zu glauben. Wahrscheinlich mehr Gründe als du. Doch er glaubte all diesen Verheißungen. Er glaubte, dass er sich nicht fürchten musste, dass Gott sein Schild und sein sehr großer Lohn war. Bemerkst du, dass all dies wundervolle Dinge sind? Gott möchte, dass du in ihm ruhst und Frieden findest. Er will dein Schild sein. Ich glaube, dass Abraham hinter all diesen Worten und Verheißungen eines verstand und deswegen so sehr glaubte. Er verstand, dass Gott ihn liebte und wusste, dass ein wahrhaft Liebender sein Wort hält. Erst aufgrund der Liebe, die hinter diesen Verheißungen stand, konnte er glauben, vertrauen und wohlgegründet sein. Deswegen ist die Liebe des himmlischen Vaters alles, was du und ich brauchen. Denn aus ihr, aus der Begegnung mit seinem Wesen, resultiert alles.

 

In diesem Moment sagt der Vater zu dir: »Ich liebe dich. Ich liebe dich wirklich! So wie du bist. Ich sehe den Schmutz nicht. Ich stehe dir bei. Deshalb fürchte dich vor nichts. Ich stelle mich vor dich und bin dein Schild. Ich ertrage die Schläge. Ich habe sie schon für dich ertragen. Glaubst du mir?«

Wenn du Glauben willst oder eine Verheißung brauchst, dann sage gerne »Ja« zu seiner Frage. Lass dich von ihm in seiner Liebe wohlgründen. Dann wirst du bald merken, dass dich nichts umhauen kann. Kein Sturm, keine Flut, kein Erdbeben. Denn Gott ist absolut erdbebenfrei. :D

 

Und dann, wenn du fest in ihm gegründet bist, wirst du ohne Anstrengung und ohne Zweifel, sondern aus Überzeugung seiner Liebe heraus sagen können: »Berg, versetze dich ins Meer.«Dann weißt du, dass alles worum du ihn bittest, geschehen wird. (Vers 24) Denn seine Gedanken werden deine Worte durchströmen und ihm ist nichts unmöglich. 


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